Gemeiner Tiegelteuerling

Der Gemeine Tiegelteuerling (Crucibulum laeve, Syn.: Crucibulum vulgare) ist eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten. Er ist der einzige Gattungsvertreter in Deutschland.

Die zunächst kugeligen Fruchtkörper strecken sich später tönnchenförmig und breiten sich zuletzt tiegelförmig aus. Sie erreichen eine Höhe von 1 cm. Die Wände der geschlossenen Sporenbehälter (Peridien) sind jung weißfilzig bekleidet und oben mit einem gelben bis orange- oder ockerfarbenen und filzig-flockig strukturierten Deckel (Epiphragma) verschlossen. Während des Wachstums reißt das Häutchen ein – die am Rand anhaftenden Reste sind flüchtig und bei älteren Fruchtkörpern verschwunden. Im Inneren liegen linsenförmige Sporenpakete (Peridiolen). Sie messen 1–1,5 mm im Durchmesser und sind mit einem feinen Tramastrang (Funiculum) an der glatten und weißlichen bis gelblichen Innenseite befestigt.

Die 8–11,5 × 4,5–6 Mikrometer großen Sporen sind hyalin und elliptisch geformt. Die Sporenwand ist dick und glatt.

Der Tiegelteuerling lebt als Saprobiont auf Holzresten, Zweigen und Zapfen diverser Laub- und Nadelhölzer. Auch auf Pflanzenstängeln und morschen Strohdächern kann die Art gefunden werden. Bisweilen besiedelt sie auch den Erdboden. Der Pilz kommt in verschiedenen Waldtypen, oft an Waldrändern oder auf Kahlschlägen, seltener in Gärten oder auf Viehweiden vor.

Die Fruchtkörper des Tiegelteuerlings erscheinen von Juni bis Oktober.

Die „echten“ Teuerlinge (Cyathus) haben keine gelblich-orangen Farben und statt eines Verschlussdeckels ein weißes Häutchen über die Öffnung gespannt. Außerdem besitzen sie einfacher aufgebaute Tramastränge an den Peridiolen und eine 3- statt 1-schichtig aufgebaute Peridie. Der deutlich seltenere Vollgestopfte Nestling (Nidularia deformis) hat kein Epiphragma. Reife Fruchtkörper sind dunkelbraun gefärbt.

Die Art hat keinen Speisewert und ist wirtschaftlich unbedeutend.

Das Bild obliegt der Creative Commons Lizenz „CC-BY_SA 3.0“. Foto: Rocky Houghtby

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