Wurzelnder Bitter-Röhrling

Wurzelnder Bitter-Röhrling

Der Wurzelnde Bitter-Röhrling oder Bitterschwamm (Caloboletus radicans) ist eine Pilzart aus der Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae).

Der Hut hat einen Durchmesser von 6–20, vereinzelt bis zu 30 cm. Alte Exemplare haben eine schmutzig gelbbräunliche, junge Fruchtkörper dagegen eine blass grau-weiße Farbe. Zunächst halbkugelig wölbt sich der Hut mit zunehmendem Alter auf und verflacht schließlich. Die Haut ist nicht abziehbar und steht am Rand über. Jung hat er eine fein filzige Oberfläche, die später verkahlt. Druckstellen verfärben sich grünblau, später blassen sie bräunlich aus. Auch die Röhren verfärben bereits bei geringfügiger Berührung sofort schmutzigblau. Unberührt erscheinen die Röhrenmündungen zitronengelb bis goldgelb, im Alter auch oliv. Die Röhrenschicht ist 1–4 mm stark. Das Sporenpulver hat eine olivbraune Farbe. Der massive Stiel zeigt erst eine kugelige Form und streckt sich dann zu einer bauchigen, weiter keulenförmigen Gestalt. Er wird 5–12 cm hoch und bis zu 7 cm dick. Jung hat er eine hellgelbe, später in ein Bräunlich-gelb übergehende Farbe. Die Stielrinde ist mit einem undeutlichen, gelblich-bräunlichen Netz überzogen. Das Fleisch ist fest und später weich, weiß bis hellgelb und blaut an der Luft sofort. Es riecht säuerlich und schmeckt unterschiedlich stark bitter.

Die Sporen messen 10–16 × 4–6 Mikrometer.

Der Wurzelnde Bitter-Röhrling kommt in Laubwäldern in Europa vor und benötigt kalkreiche Böden. Er ist ein Mykorrhizapilz, der besonders in Gesellschaft mit Buchen, aber auch bei Eichen, Birken, Linden und Hainbuchen zu finden ist. Er erscheint von Juli bis September teils recht zahlreich. Der Bestand dieser wärmeliebenden Art nimmt infolge der Klimaerwärmung in Mitteleuropa zu.

1801 wurde der Wurzelnde Bitter-Röhrling von dem in Südafrika geborenen Mykologen Christian Hendrik Persoon erstbeschrieben.

Der Wurzelnde Bitter-Röhrling ähnelt dem Schönfuß-Röhrling (Caloboletus calopus), der aber einen deutlich rot gefärbten, genetzten Stiel besitzt sowie auf sauren Böden und auch in Nadelwäldern wächst. Sein Fleisch schmeckt ebenfalls bitter, blaut aber nur schwach. Weiter besteht Ähnlichkeit zum seltenen Silber-Röhrling (Butyriboletus fechtneri).

Der Pilz wird wegen des säuerlichen Geruchs und bitteren Geschmacks nicht zum Verzehr empfohlen, wenngleich keine Giftwirkung dagegen spricht.

Das Bild obliegt der Creative Commons Lizenz „CC-BY_SA 3.0“. Foto: User Nightflyer at Mushroom Observer

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